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Sonntag, 2. Mai 2010

Sejerlänner Rievvekooche


Soll warm gegessen werden.
Über zehn Jahre habe ich im Siegerland verbracht. Das ist der südlichste Zipfel von Westfalen und grenzt an den Westerwald. Ist schon lange her. Nach dem Abitur habe ich regelrecht die Flucht ergriffen. Warum? Als waschechter Rheinlander fühlt man sich unter den sturen und erzkonservativen Westfalen wie ein Alien. Ich hatte da aber auch eine lustige Zeit. Das liegt vor allem daran, dass sich alle Chaoten meines Jahrgangs im Sport-Leistungskurs versammelt haben. Wir waren eine verschworene Gemeinschaft und halten noch immer an der Tradition der Klassentreffen alle 5 Jahre fest.

Die Siegerländer nennen sich selbst Megges. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ein Megges ist nämlich eine braune glasierte Teekanne. Wenn sich Siegerländer im Ausland treffen, rufen sie sich das Wort „Rievvekooche“ zu. Zu hochdeutsch heißt das „Reibekuchen“. Das ist nämlich das traditionellste Gericht der Siegerländer. Und es hat weder etwas zu tun mit Reiberdatschi noch mit dem Rheinischen Kartoffelkuchen! Es ist ein Kartoffelbrot, dass es so wirklich nirgendwo auf der Welt gibt und einzigartig schmeckt!


Zutaten für ein Brot:

1 Pfund Mehl

1 Pfund geriebene Kartoffeln

1 Ei

1/2 Päckchen Hefe

1/8 Liter Milch

2 Teelöffel Salz


Aus etwas Mehl, etwas warmer Milch und der Hefe einen Vorteig rühren und gehen lassen. In der Zeit die Kartoffeln reiben. Alle Zutaten zu einem Teig verarbeiten, in eine eingefettete Kastenform geben und nochmal gehen lassen. Backofen auf 225 Grad Umluft vorheizen und den Rievvekooche 1 bis 1,5 Stunden backen. Am besten schmeckt das Brot noch leicht warm mit Butter bestrichen. Und glaubst mir: Das kracht zwischen den Zähnen!

1 Kommentar:

  1. Wir sehr netten Siegerländer nennen uns scherzhaft "Mäckes" und nicht Megges :(
    Der Rest stimmt und Reibekuchen ist einfach unschlagbar!!

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