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Freitag, 22. Dezember 2017

Spaghetti Carbonara



Als Abiturient bin ich mit dem Sport(hoch)leistungskurs auf Klassenfahrt nach Italien gefahren. Unsere erste Station war Florenz. Eines Abends waren ein paar Sportler und ich nicht so begeistert von der Hotel-Küche. Also sind wir losgezogen und haben uns was anderes gesucht. Wir sind dann in einer Werksküche gelandet und haben für gerade mal 1.000 Lire einen Teller Spaghetti Carbonara bekommen. Die haben einfach super geschmeckt. Das war meine erste Begegnung mit diesem Klassiker der italienischen Küche.

Weniger erfreulich ist es, wenn ich Spaghetti Carbonara in italienischen Restaurants bestelle. Zuletzt gestern Abend im Ristorante La Grappa in Aegidienberg. Die kamen in einem triefenden Käse-Sahne-Sutsch auf den Tisch - einfach eine Zumutung. Und letztens in Waldshut im Torre Antiqua war das Ei gestockt. Und der Koch kommt angeblich aus Venetien und wird in den höchsten Tönen gelobt. Ich weiß nicht. Muss man italienischen Köchen wirklich zeigen, wie richtige Spaghetti Carbonara gemacht werden? Dabei geht das so einfach und schnell.

Zu den Spaghetti kommen Speck, Eier, Käse, Knoblauch ,,,
Zutaten für 4 Personen
500 gr. Spaghetti
3 Eier, 2 Eigelb
1 Knoblauchzehe
150 gr. frisch geriebener Parmigiano oder Pecorino
200 gr. Pancetta oder Lardo
evt. etwas Butter
Salz
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

als Getränk una Coca Cola!!!! .. : )

Spaghetti in kochendes Salzwasser geben und al dente kochen. In der Zwischenzeit Eier, Eigelbe, die durchgedrückte Knoblauchzehe und den Parmigiano in einer Schüssel verrühren und warmstellen, bis die Nudeln fertig sind. Die Butter in einem Pfännchen bei mittlerer Hitze erwärmen und den Speck knackig anbraten. Wenn ich Lardo verwende – das ist ein sehr fetter Speck – ist keine Butter nötig. Ich mag dabei keinen gewürfelten Speck, sondern schneide den am liebsten in Streifen.

... und viiiieeeel Schwarzer Pfeffer.
Für die weitere Zubereitung gibt es – auch in Italien – zwei verschiedene Philosophien. Die einen geben die fertigen Nudeln in eine Pfanne, Eier und Käse gequirrlt dazu und bei mittlerer Hitze durchrühren, bis die Soße stockt. Ich mag das nicht so, weil das einfach Rührei wird. Ich geb die fertigen Nudeln in die Pfanne mit dem Speck, rühre das kräftig durch und geben den Pfanneninhalt dann komplett zu den Eiern und dem Käse in die Schüssel. Die Eier garen durch die Hitze der Nudeln. Und so bleiben die Spaghetti Carbonara auch schön cremig.

Zum guten Schluss kommt reichlich schwarzer Pfeffer aus der Mühle drauf. Und dieser Vorgang ist bei meinen beiden Söhnen schon zu einem running gag geworden. „Dad!! Warum kommt da nochmal schwarzer Pfeffer drauf?“, werde ich regelmäßig gefragt. Meine Antwort: „Das heißt doch Spaghetti Carbonara – als nach Art der Köhlerin. Der Pfeffer symbolisiert den Kohlenstaub vom Meiler!“