Samstag, 25. Dezember 2010
Heringssalat
Heringssalat! Den esse ich tatsächlich ab und an mal aus dem Kühlregal. Heringssalat ist aber auch so ein weihnachtliches Traditionsding. Seit mittlerweile drei Jahrzehnten macht meine „Stiefschwiegermutter“ zu Weihnachten Heringssalat. Dieses Jahr fand ein Bruch der Tradition statt. Aus gesundheitlichen Gründen waren meine Schwiegerleute nicht in der Lage, Weihnachtsbesuche abzustatten. Ich habe deshalb selbst einen Heringssalat gemacht. Und es hat sich gelohnt. In so einen Heringssalat kommen ja nur gesunde Zutaten rein. Wichtigster Bestandteil ist natürlich Matjes-Filet. Und dazu mal kurz klug geschissen: Hering als Grundnahrungsmittel haben wir Friedrich dem Großen und seinem Kanzler Bismarck zu verdanken. "Eiweiß fürs Volk" hieß damals die Parole.
Aber jetzt mal zum Rezept. Für eine große Schüssel braucht man:
6 doppelte Heringsfilets
6 hart gekochte Eier
1 Pfund Rote Bete (frisch gekocht)
1 Apfel
1 mittelgroße rote Zwiebel
1 Becher Schmand
2 Becher Naturjoghurt
1 Brise Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Hering, Eier, Rote Bete, den geschälten Apfel und die Zwiebel würfeln und in eine Schüssel geben. Leicht salzen und pfeffern. Mit dem Joghurt und dem Schmand mischen. Einige Stunden ziehen lassen und mit knackigem Baguette servieren.
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Safari im Nationalpark Tsavo East
Ich weiß, ich weiß: Das hier ist ein Kochblog. Und jetzt kommt ein Reisebericht über eine Safari. Ich habe aber meinem Guide - Stephen Kenga Baya - versprochen, das zu veröffentlichen. Dazu missbrauche ich jetzt mal mein Blog. Und außerdem: Versprochen ist versprochen!
Die Fahrt geht zunächst durch Mombasa, dann weiter über Mariakani, bis wir um 9.30 Uhr Halt machen in einem Touristenschuppen. Ich hole mir einen Kaffee und ein Snickers für den gröbsten Hunger. Nach Souvenirs steht mir momentan nicht der Sinn. Wenig später geht’s weiter. Um 10.15 Uhr erreichen wir dann endlich den Eingang von Tsavo Ost.
Das Dach vom Minibus wird geöffnet, und los geht die Fahrt. Der Nationalpark ist grün, weil es 2 Wochen zuvor geregnet hat und der Boden blutrot durch den hohen Eisengehalt. John erzählt mir die Geschichte vom „Geist“ und der „Dunkelheit“, den beiden mähnenlosen Menschenfresser-Löwen, die Ende des 19. Jahrhunderts zwei Jahre lang den Bau einer Eisenbahnbrücke über den Tsavo-River sabotiert haben, indem sie die Arbeiterbelegschaft systematisch dezimierten. Die gleichnamige Verfilmung mit Val Kilmer und Michael Douglas kannte John jedenfalls nicht.
Auf dem Weg zu Galdessa passieren wir den Aruba-Damm, der zur Tränke der Wildtiere angelegt wurde. Dort treffen wir auf Gazellen, Zebras und eine Warzenschweinfamilie. Später sehen wir einen prächtigen Giraffenbullen direkt an der Straße.
Weiter führt uns der Weg vorbei an den Lugard Falls, bis wird gegen 13.30 Uhr Galdessa erreichen. Und das ist wirklich unfassbar schön gelegen am Galana-River. Eingerahmt von Dattelpalmen reihen sich insgesamt 15 strohgedeckte Bungalows etwas erhöht am Flussufer entlang. Jede Hütte ist zum Fluss hin offen und ausgestattet mit einer Veranda. Zwei Betten mit Moskito-Netzen, ein Tisch und zwei Stühle – mehr Einrichtung gibt’s nicht. Dahinter befinden sich Bad und Toilette. Als Dusche fungiert ein Eimer mit Duschkopf, der je nach Gusto des Personals mit kaltem oder warmem Wasser aufgefüllt wird. In einem winzigen Anbau ist die Toilette angesiedelt. Alles überaus putzig und zugleich afrikanisch stylig.
Zur Begrüßung reicht die offenbar italienisch-stämmige Managerin kalte feuchte Tücher für Hand und Gesicht sowie ein Glas Fruchtsaft. Außer einem englischen Ehepaar sind wir hier die einzigen Gäste. John muss übrigens draußen bleiben. Wir bekommen ein Mittagessen, europäischer Stil mit einem Hang zur italienischen Küche.
Dann übernimmt Daido, der uns auf dem Gelände keinen Schritt alleine lässt. Abends sorgen mit Speer und Taschenlampe bewaffnete Massai für Sicherheit. Ich habe auch stets das Gefühl, dass das wirklich nötig ist. Denn der Kontakt mit der Natur ist hier unmittelbar. Im Fluss vor uns tummeln sich die Flusspferde, darunter einer Kuh mit Nachwuchs, auf der Sandback räkelt sich ein Krokodil. Daido weist mir meinen Bungalow zu und überlässt mich quasi meinem Schicksal. Ich packe schnell aus und setze mich auf die Veranda. Mir fällt auf, wie still es ist an diesem Ort, der so weit weg ist von der Zivilisation, dass hier nur Wind, Fluss und Tiergeräusche zu hören sind – letztere teilweise echt brachial! Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber ICH genieße jede Sekunde.
Um 16 Uhr starten wir nach einem Kaffee unseren Sundowner Game Drive. Und der führt uns zum Voi Gate und wieder zurück durch das Voi Valley. Landschaftlich ist dieser Teil von Tsavo East sehr schön. Wir sehen die berühmten roten Elefanten. Eine Leitkuh ist gar nicht so begeistert und plustert sich drohend auf, weil zur Herde ein Kalb gehört – immerhin nur 3 m vom Auto entfernt.
Bis auf Gnus begegnen wir quasi jeder Antilopen-Art: Kudu, Wasserbock, Impala, Oryx, Grand Gazelle und das winzige immer paarweise auftretende Digdig! Plötzlich sehen wir 500 Meter entfernt an die 20 Busse stehen. Da müssen Löwen sein – das absolute Highlight für jeden Safari-Bucher! Die Fahrer haben offenbar Verbindung miteinander via CB-Funk. Wir sehen keine Löwen und drehen etwas enttäuscht ab. Aber nur 2 km weiter haben wir Glück: vier Löwinnen etwa 50 Meter von der Straße entfernt. Mit Zoom kommen sogar ganz akzeptable Fotos raus.
Nun gibt John aber Gas, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Camp sind. Das klappt auch. Zusammen mit Stephen nehme ich das Abendessen in der afrikanisch-eleganten Lounge ein. Ich frage den Kellner, ob der Koch Italiener ist, weil es als Vorspeise perfekte Cannelloni gibt. „No, but he worked for several years at Malindi!“ Na, wenn das keine Referenz ist?! Wir bekommen Gesellschaft von einer freundlich wirkenden Tüpfel-Hyäne, die vom Essensgeruch angelockt worden ist. Im Verlauf der Zeit wird sie richtig lästig und taucht immer wieder auf. Irgendwie bekommen das die Massai dann in den Griff.
Gegen 22 Uhr bringt mich Daido und einer der Massai zum Bungalow. Ich sitze bestimmt noch eine Stunde bei völliger Dunkelheit auf der Veranda und schau den Flusspferden beim Unterwassergrasen zu. Dann leg ich mich ins Bett und schlafe trotz der imposanten Geräuschkulisse bald ein.
Tag 2
Morgens um 5.30 Uhr soll Daido mich wecken, weil wir früh losfahren wollen. Geweckt werde ich aber von einem Tier, das sich neben dem Bungalow, vielleicht 2 m von meinem Bett entfernt geräuschvoll juckt. Es muss ein größeres Tier gewesen sein, ich hab‘s aber nicht gesehen.
Wir bekommen ein gutes Frühstück mit Omelett, Früchten und allem, was das Herz begehrt. Und dann verlassen wir nach viel zu kurzer Zeit Galdessa. Um 10.15 Uhr müssen wir auch den Park verlassen, weil sonst eine neue Tages-Gebühr fällig wird. Und da gilt kein „Hakuna Matata“! Auf der Liste der Tiere, die ich gesehen habe, kommen Wasserbüffel, ein männlicher Strauß und ein paar Schakale hinzu.
Wir verlassen den Park über die Voi Gate, fahren über die Nairobi Malindi Highway bis Mariakani und biegen dann ab auf einen Straßenabschnitt, der sich Mariakani-Kilifi-Project nennt. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das eine einzige Baustelle, an der eine Buckelpiste entlang führt – schlimmer als die Straßen im Nationalpark. Immerhin lerne ich so ein für mich neues Gesicht von Kenya kennen. Denn wir fahren an zahllosen Dörfern vorbei, winkende Kinder, die sich maßlos freuen, wenn man zurückwinkt und „Jambo“ ruft. Ein Gefühl der Idylle will sich bei mir aber nicht einstellen. Diese Lebensverhältnisse sind einfach Lichtjahre entfernt von europäischen Maßstäben. Anlass genug, drüber nachzudenken, mit welchen Luxus-Problemen WIR uns herumschlagen. Ich empfinde die Fahrt als sehr anstrengend und bin deshalb auch ein bisschen froh, als wir um 13.30 Uhr endlich Kilifi und Baobab Sea Lodge erreichen.
Wer Lust bekommen hat: www.kenya-inside.de
Tag 1
Nach einer unruhigen Nacht werde ich vor dem Wecker wach. Punkt 6 Uhr verlasse ich ohne Frühstück, aber mit gepackten Klamotten die Hotelanlage. Vor dem Hotel warten Stephen und John. Wir starten Richtung Tsavo Nationalpark.Die Fahrt geht zunächst durch Mombasa, dann weiter über Mariakani, bis wir um 9.30 Uhr Halt machen in einem Touristenschuppen. Ich hole mir einen Kaffee und ein Snickers für den gröbsten Hunger. Nach Souvenirs steht mir momentan nicht der Sinn. Wenig später geht’s weiter. Um 10.15 Uhr erreichen wir dann endlich den Eingang von Tsavo Ost.
Das Dach vom Minibus wird geöffnet, und los geht die Fahrt. Der Nationalpark ist grün, weil es 2 Wochen zuvor geregnet hat und der Boden blutrot durch den hohen Eisengehalt. John erzählt mir die Geschichte vom „Geist“ und der „Dunkelheit“, den beiden mähnenlosen Menschenfresser-Löwen, die Ende des 19. Jahrhunderts zwei Jahre lang den Bau einer Eisenbahnbrücke über den Tsavo-River sabotiert haben, indem sie die Arbeiterbelegschaft systematisch dezimierten. Die gleichnamige Verfilmung mit Val Kilmer und Michael Douglas kannte John jedenfalls nicht.
Auf dem Weg zu Galdessa passieren wir den Aruba-Damm, der zur Tränke der Wildtiere angelegt wurde. Dort treffen wir auf Gazellen, Zebras und eine Warzenschweinfamilie. Später sehen wir einen prächtigen Giraffenbullen direkt an der Straße.
Weiter führt uns der Weg vorbei an den Lugard Falls, bis wird gegen 13.30 Uhr Galdessa erreichen. Und das ist wirklich unfassbar schön gelegen am Galana-River. Eingerahmt von Dattelpalmen reihen sich insgesamt 15 strohgedeckte Bungalows etwas erhöht am Flussufer entlang. Jede Hütte ist zum Fluss hin offen und ausgestattet mit einer Veranda. Zwei Betten mit Moskito-Netzen, ein Tisch und zwei Stühle – mehr Einrichtung gibt’s nicht. Dahinter befinden sich Bad und Toilette. Als Dusche fungiert ein Eimer mit Duschkopf, der je nach Gusto des Personals mit kaltem oder warmem Wasser aufgefüllt wird. In einem winzigen Anbau ist die Toilette angesiedelt. Alles überaus putzig und zugleich afrikanisch stylig.
Zur Begrüßung reicht die offenbar italienisch-stämmige Managerin kalte feuchte Tücher für Hand und Gesicht sowie ein Glas Fruchtsaft. Außer einem englischen Ehepaar sind wir hier die einzigen Gäste. John muss übrigens draußen bleiben. Wir bekommen ein Mittagessen, europäischer Stil mit einem Hang zur italienischen Küche.
Dann übernimmt Daido, der uns auf dem Gelände keinen Schritt alleine lässt. Abends sorgen mit Speer und Taschenlampe bewaffnete Massai für Sicherheit. Ich habe auch stets das Gefühl, dass das wirklich nötig ist. Denn der Kontakt mit der Natur ist hier unmittelbar. Im Fluss vor uns tummeln sich die Flusspferde, darunter einer Kuh mit Nachwuchs, auf der Sandback räkelt sich ein Krokodil. Daido weist mir meinen Bungalow zu und überlässt mich quasi meinem Schicksal. Ich packe schnell aus und setze mich auf die Veranda. Mir fällt auf, wie still es ist an diesem Ort, der so weit weg ist von der Zivilisation, dass hier nur Wind, Fluss und Tiergeräusche zu hören sind – letztere teilweise echt brachial! Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber ICH genieße jede Sekunde.
Um 16 Uhr starten wir nach einem Kaffee unseren Sundowner Game Drive. Und der führt uns zum Voi Gate und wieder zurück durch das Voi Valley. Landschaftlich ist dieser Teil von Tsavo East sehr schön. Wir sehen die berühmten roten Elefanten. Eine Leitkuh ist gar nicht so begeistert und plustert sich drohend auf, weil zur Herde ein Kalb gehört – immerhin nur 3 m vom Auto entfernt.
Bis auf Gnus begegnen wir quasi jeder Antilopen-Art: Kudu, Wasserbock, Impala, Oryx, Grand Gazelle und das winzige immer paarweise auftretende Digdig! Plötzlich sehen wir 500 Meter entfernt an die 20 Busse stehen. Da müssen Löwen sein – das absolute Highlight für jeden Safari-Bucher! Die Fahrer haben offenbar Verbindung miteinander via CB-Funk. Wir sehen keine Löwen und drehen etwas enttäuscht ab. Aber nur 2 km weiter haben wir Glück: vier Löwinnen etwa 50 Meter von der Straße entfernt. Mit Zoom kommen sogar ganz akzeptable Fotos raus.
Nun gibt John aber Gas, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Camp sind. Das klappt auch. Zusammen mit Stephen nehme ich das Abendessen in der afrikanisch-eleganten Lounge ein. Ich frage den Kellner, ob der Koch Italiener ist, weil es als Vorspeise perfekte Cannelloni gibt. „No, but he worked for several years at Malindi!“ Na, wenn das keine Referenz ist?! Wir bekommen Gesellschaft von einer freundlich wirkenden Tüpfel-Hyäne, die vom Essensgeruch angelockt worden ist. Im Verlauf der Zeit wird sie richtig lästig und taucht immer wieder auf. Irgendwie bekommen das die Massai dann in den Griff.
Gegen 22 Uhr bringt mich Daido und einer der Massai zum Bungalow. Ich sitze bestimmt noch eine Stunde bei völliger Dunkelheit auf der Veranda und schau den Flusspferden beim Unterwassergrasen zu. Dann leg ich mich ins Bett und schlafe trotz der imposanten Geräuschkulisse bald ein.
Tag 2
Morgens um 5.30 Uhr soll Daido mich wecken, weil wir früh losfahren wollen. Geweckt werde ich aber von einem Tier, das sich neben dem Bungalow, vielleicht 2 m von meinem Bett entfernt geräuschvoll juckt. Es muss ein größeres Tier gewesen sein, ich hab‘s aber nicht gesehen.
Wir bekommen ein gutes Frühstück mit Omelett, Früchten und allem, was das Herz begehrt. Und dann verlassen wir nach viel zu kurzer Zeit Galdessa. Um 10.15 Uhr müssen wir auch den Park verlassen, weil sonst eine neue Tages-Gebühr fällig wird. Und da gilt kein „Hakuna Matata“! Auf der Liste der Tiere, die ich gesehen habe, kommen Wasserbüffel, ein männlicher Strauß und ein paar Schakale hinzu.
Wir verlassen den Park über die Voi Gate, fahren über die Nairobi Malindi Highway bis Mariakani und biegen dann ab auf einen Straßenabschnitt, der sich Mariakani-Kilifi-Project nennt. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das eine einzige Baustelle, an der eine Buckelpiste entlang führt – schlimmer als die Straßen im Nationalpark. Immerhin lerne ich so ein für mich neues Gesicht von Kenya kennen. Denn wir fahren an zahllosen Dörfern vorbei, winkende Kinder, die sich maßlos freuen, wenn man zurückwinkt und „Jambo“ ruft. Ein Gefühl der Idylle will sich bei mir aber nicht einstellen. Diese Lebensverhältnisse sind einfach Lichtjahre entfernt von europäischen Maßstäben. Anlass genug, drüber nachzudenken, mit welchen Luxus-Problemen WIR uns herumschlagen. Ich empfinde die Fahrt als sehr anstrengend und bin deshalb auch ein bisschen froh, als wir um 13.30 Uhr endlich Kilifi und Baobab Sea Lodge erreichen.
Wer Lust bekommen hat: www.kenya-inside.de
Samstag, 11. Dezember 2010
Markklößchen-Suppe
Fleischbrühe mit Markklößchen fehlt auf keiner Speisekarte der gehobenen gutbürgerlichen Gastronomie – da wo ich herkomme. Es ist DIE klassische Hochzeitssuppe. Auch auf meiner Hochzeit gab‘s doppelte Rinderkraftbrühe mit handgemachten Markklößchen. Auch meine Jungs stehen da sehr drauf. Ich kenne wirklich niemanden … NIEMANDEN … der nicht gerne Markklößchen ist. Tja .. bis auf die Bayern halt. Da habe ich letztens in meinem Facebook-Profil die naive Frage gestellt, wie denn die Bayern dazu sagen: Markknödelchen? Es wurde GESCHOSSEN auf mich!! Und selbst die Wirtin vom Hofbräuhaus – wohlgemerkt das berühmteste Wirtshaus der Welt und mit gehobener gutbürgerlicher Küche - fragte: „Was sind denn Markklößchen?“ Ich finde, hier ist dringend Aufklärungsarbeit von Nöten. Hier das Rezept des Markklößchen-Missionars Gerhard ..
Zutaten:
50 Gramm Rindermark
1 Eigelb
1 Ei
80 Gramm Semmelbrösel
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
½ Bund Petersilie
1 Liter Fleischbrühe
Das Mark aus den Knochen lösen und bei geringer Hitze in einem Pfännchen auslassen, durch ein Haarsieb geben und in einer Schüssel erkalten lassen. In der Zeit altbackene Semmeln reiben. Ich hebe übriggebliebene Semmeln zu dem Zweck auf und mach mit das Paniermehl selbst. Das Mark mit einem Schneebesen schaumig rühren, Ei und Eigelb reinrühren, dann die feingehackte Petersilie. Semmelbrösel dazu geben, salzen, pfeffern und etwas Muskatnuss dazu reiben. Daraus einen festen Teig formen und den noch 20 Minuten quellen lassen. Die Fleischbrühe aufsetzen. Hände mit kaltem Wasser anfeuchten und aus dem Teig Klößchen formen von etwa 2,5 cm Durchmesser. Sollten bei dem Rezept so etwa 15 Stück werden. In die siedende Fleischbrühe gleiten lassen. Die Markklößchen sinken erst nach unten. Wenn sie an die Oberfläche steigen, sind sie gar.
Wenn ihr mich fragt: Ich glaube, das wäre auch im Hofbräuhaus ein Renner!
Ach noch was: Falls jemand skeptisch ist, weil mit dem Verzehr von Rindermark das Risiko besteht, sich mit dem BSE Virus zu infizieren - in Deutschland gabs letztes Jahr 2 Fälle des Creutzfeld-Jakob-Syndroms. Nach wie vor ist es unklar, ob dieser Virus überhaupt zu der Krankheit führt.
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Gulasch
Interessant an Gulasch ist, dass es fast jeder anders macht. Die einen verwenden kaum Gemüse, die anderen legen großen Wert auf einen gleichen Anteil von Fleisch und Zwiebeln. Einmal war ich auf einer Geburtstagsfeier einer bekannt geizigen Gastgeberin. Da hatte ich nur Gemüse, kurioserweise waren Erbsen dabei, aber kein Stück Fleisch und reichlich in Wasser angerührte Maggifix-Soße. Widerlich .. : )) .. Mein Rezept kommt eigentlich bei jedem gut an.
Zutaten für 4 Personen:
250 gr. mageres Schweinefleisch
250 gr. mageres Rindfleisch
2 Gemüsezwiebeln
2 Knoblauchzehen
4 Fleischtomaten
je eine grüne, gelbe und rote Paprikaschote
3 getrocknete Chilischoten
3 Esslöffel edelsüßer Paprika
1 Esslöffel Tomatenmark
2 Esslöffel Schweineschmalz oder Olivenöl
1 Liter Wasser
Salz, Pfeffer
Für Gulasch nehme ich meinen geliebten gusseisernen Topf. Schweineschmalz auf Herdplatten-Stufe 7 auslassen und das Fleisch ein drei Portionen nacheinander von allen Seiten kräftig anbraten. Wenn man alles gleichzeitig reingibt, sinkt auch im gusseisernen Topf die Temperatur, und das Fleisch beginnt zu saften. Zwiebeln schälen, grob würfeln, Knoblauch fein würfeln. Beides zum Fleisch geben und mit anrösten. Tomaten mit heißem Wasser überbrühen, häuten, entkernen, grob würfeln und mit in den Topf. Getrocknete Chilis mörsern, mit den übrigen Gewürzen und dem Tomatenmark zum Fleisch und dem Gemüse geben. Mit dem Wasser auffüllen und bei niedriger Hitze eine Dreiviertelstunde köcheln lassen. Paprika waschen, entkernen und grob würfeln. Nach den 45 Minuten kommt das auch noch in den Topf und köchelt 20 Minuten mit.
Dazu schmeckt Reis, aber auch schwäbische Spätzle!
Mittwoch, 24. November 2010
Leberkäse im Blätterteig - Gastbeitrag von Arnold
Arnold alias golocal User Horatio betätigt sich ganz intensiv als Rezepteschreibe im Forum von golocal.de. Deshalb habe ich ihn gefragt, ob er nicht einen Gastbeitrag in mein Blog stellen möchte. Und hier ist er!!
"Vor ein paar Tagen kam ganz unverhofft Besuch zu mir und ich hatte nichts Fertiges im Haus. Also den Kühlschrank auf gemacht und geguckt. Siehe da, da gab es Einiges, aus dem man ein schnelles, wohlschmeckendes Gericht zaubern konnte. Ich fand:
• 1 Beutel mit 400 gr. Sauerkraut,
• 1 Dose Ananasstückchen,
• 3 Scheiben Leberkäse,
• 1 Ei und
• 2 Rollen Blätterteig
• 1 Glas Senf (scharf/mittelscharf je nach Geschmack)
• Salz und Pfeffer
Zuerst wird das Sauerkraut vom Saft befreit, in der Pfanne mit den Ananasstückchen anbraten und mit Pfeffer und Salz abschmecken. Den Blätterteig ausrollen, der Breite nach durchschneiden und auf Backpapier legen. Darauf kommt nun das abgekühlte Sauerkraut, zwei halbe Scheiben mit Senf bestrichenen Leberkäse, 2 Scheiben Schinken und darauf wieder Sauerkraut. Der Teig wird übereinandergeschlagen und mit Ei bestrichen. Danach für 20 – 25 Minuten in den Umluftherd bei 180 g backen."
Montag, 1. November 2010
Kalbsrouladen
Zu Kalbsrouladen weiß ich ausnahmsweise mal keine Geschichte. Im EDEKA in Aegidienberg war Kalbfleisch im Angebot. So bin ich also auf die Idee gekommen, mal was anderes zu machen. Alle, die mitgegessen haben, fanden, dass es eine gute Idee war.
Meine Variante für Kalbsrouladen geht so:
4 flach geschnitte große Kalbsschnitzel
2 Kalbsbratwürstchen
4 Salbeiblätter
Salz, Pfeffer
1 Markknochen vom Kalb
1/2 Liter Kalbsfond
2 Esslöffel kalte Butter
Schnitzel mit Haushaltspapier trocken tupfen und mit dem Fleischhammer noch mal flach klopfen. Salzen und pfeffern. Das Brät aus dem Darm lösen die Schnitzel damit dünn bestreichen. Die Salbeiblätter hacken und die Rouladen damit würzen. Die Rouladen einrollen und mit einem Zahnstocher fixieren.
Das Mark aus dem Knochen lösen, in einen Topf geben und auf Stufe 7 auslassen. Die Rouladen darin von allen Seiten kräftig anbraten. Den (selbstgemachten) Kalbsfond angießen. Deckel drauf, Platte auf kleine Hitze drehen und die Rouladen 1 Stunde schmoren. Zum Schluss in die Soße die kalte Butter in Flocken einrühren und damit binden.
Ich habe dazu frische Tagliatelle gemacht und einen noch frischeren Vernaccia di San Giminiano getrunken!
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Spaghetti alla puttanesca
Als ewiger Freund der italienischen Küche und im speziellen der Pasta asciutta komme ich um eine wirklich nette Skurrilität nicht herum: den Spaghetti alla puttanesca! Was ist daran so skurril und nett? Auf Deutsch sind das Spaghetti nach Nutten-Art .. pikant und scharf!! .. : ))
Ich mach sie so:
1 Pfund Tomaten
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 Chili-Schoten
1 Hand voll schwarze Oliven
2 Esslöffel Kapern
1 Zweig Rosmarin
2 zweiglein Thymian
Salz, Pfeffer, Olivenöl
Zwiebel würfeln, Knoblauchzehe fein hacken und beides in einem Topf mit dem Olivenöl leicht anschwitzen. Gehäutete, entkernte und gewürfelte Tomatenstücke, die ein Scheiben geschnittenen Chilischoten, die Oliven und die Kapern dazu geben. Thymian zerreiben und vom Rosmarin die Nadeln abzupfen und damit die Soße würzen. Die Soße eine halbe Stunde köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ich esse am liebsten die Spaghetti Nummer 12 von De Cecco dazu! Die sind etwas dicker.
Freitag, 22. Oktober 2010
Gnocchi
Gnocchi ist die einzige "Nudelsorte", die ich immer nur selbst mache. Eigentlich sind Gnocchi auch gar keine Nudeln, sondern Kartoffelklöße im Miniformat. Und ausgesprochen werden sie "Njokki" .. : ) .. Kennen gelernt habe ich die durch die Kochsendung von Alfred Biolek. Da war die ARD-Korrespondentin Franca Magnani zu Gast und hat mich mit ihrer Art total begeistert. Seitdem bin ich Gnocchi-Fan! Einmal sind sie mir bisher misslungen. Das war bei der Feier zu meinem 40. Geburtstag. Ich hatte mir vorgenommen, 28 Gäste mit einem 5-Gänge-Menue zu bekochen. Keine gute Idee, weil ich völlig untergegangen bin, keine Zeit hatte für Gespräche mit meinen Gästen und die vorbereiteten Gnocchi zusammen gepappt waren und nicht mehr zubereitbar. Dabei gehen die so einfach!!
Zutaten (für 4 Personen):
1 kg mehlig kochende Kartoffeln
1 Ei
zirka 250 gr. Mehl
1 Messerspitze Backpulver
Salz
Die Kartoffeln ungeschält gar kochen, pellen und ausdämpfen lassen. Dann durch eine Kartoffelpresse drücken. Salzen, mit Ei und Mehl zu einem Teig verarbeiten. Es darf nicht zuviel Mehl sein, weil sie dann nicht mehr schmecken. Es darf aber auch nicht zu wenig Mehl sein, weil sie dann auseinander fallen. Ist also ein bisschen Gefühls- und Übungssache. Stücke von dem Teig mit einem Messer abschneiden und zu 2 cm dicken "Würsten" rollen. Davon 3 cm lange Stücke abschneiden und nochmal einmehlen.
Wasser in einem 5-Liter-Topf zum Kochen bringen, salzen und immer nur so viele Gnocchi rein geben, dass es nicht aufhört zu sprudeln. Die Gnocchi sinken erstmal zu Boden und steigen auf, wenn sie gar sind. Mit dem Schaumlöffel raus nehmen. Ich schwenke sie nochmal kurz in Butter und gebe gehackten Salbei und geriebenen Parmiggiano dazu. Schmeckt aber auch mit Tomatensauce!
Freitag, 15. Oktober 2010
Die beste Wurst kommt aus dem Pott
XXL-Tester Jumbo Schreiner hat im Finale des golocal Wettbewerbs den Sieger ausgewählt
Mehrere tausend User hatten in den letzen vier Wochen ihren Lieblings-Imbiss unter www.golocal.de bewertet. Die drei besten bekamen in dieser Woche Besuch von XXL-Tester Jumbo Schreiner, der die Qualität der Currywürste persönlich prüfen wollte. „Die Nummer zwei im Wettbewerb kommt aus Dresden“, erklärt Jumbo. „Die Betreiber von ,Curry & Co‘ gehen das Thema Currywurst in einer modernen, innovativen Form an. Das hat mich sehr angesprochen.“ Auf Nummer drei setzte Jumbo den ,Katastrophen-Imbiss‘ im fränkischen Hof. „Ich bin kein Freund der roten Wurst“, meint der Fastfood-Experte, „aber trotzdem zolle ich 21 Jahren Berufserfahrung meinen vollen Respekt.“
Sieger Carsten „Curry Heinz“ Richter kann es noch gar nicht glauben. „Ich war an dem Tag so nervös, dass ich dachte, heute geht alles schief.“ Dass die Nummer eins des golocal Wettbewerbs am Ende aus dem Ruhrgebiet kommen würde, war dann aber – trotz aller Bescheidenheit – für ihn klar. „Die beste Currywurst gibt es nun mal bei uns im Pott“, sagt er. Jetzt bereitet er die große Siegerparty mit Gratis-Currywurst, Pommes und Getränk vor. Teilnehmen können alle, die ihn bei golocal bewertet haben. Einfach die eigene Bewertung ausdrucken und mitbringen oder das Teilnahmekärtchen vorzeigen, das während des Wettbewerbs bei Curry Heinz auslag.
Die Aktion wurde unterstützt von suchen.de und dem Bundesverband Schnellgastronomie und Imbissbetriebe e.V., Köln, (BVI).
Deutschlands Currywurst-Fans haben es jetzt Rot auf Weiß: Die beste kommt aus der Currywurst-Hochburg - dem Ruhrgebiet. Genauer gesagt aus Gelsenkirchen-Sutum. „Curry Heinz“ alias Carsten Heinz Richter ist mit seinem Team glücklicher Sieger des großen bundesweiten Wettbewerbs „Deutschland sucht die Super-Wurst“ von golocal, Partner von Das Örtliche. Unter den drei Imbissen mit den meisten und besten Bewertungen hatte ihn ProSieben XXL-Tester Jumbo Schreiner in der Finalrunde zum klaren Gewinner erklärt. „Die Entscheidung war alles andere als leicht. Ich habe mich für den Klassiker entschieden: weiße Bratwurst nach hauseigenem Rezept, auf der heißen Platte handgeschnitten und nochmal knusprig angebraten, selbstgemachte Currysauce mit dem richtigen Schärfegrad - das hat mich schließlich überzeugt“, meint Jumbo. Und der 33-jährige Richter jubelt: „Wahnsinn, da hätte ich niemals mit gerechnet - bei der großen Konkurrenz.“ Der gelernte Metzger betreibt seinen Imbiss seit zwei Jahren.
Mehrere tausend User hatten in den letzen vier Wochen ihren Lieblings-Imbiss unter www.golocal.de bewertet. Die drei besten bekamen in dieser Woche Besuch von XXL-Tester Jumbo Schreiner, der die Qualität der Currywürste persönlich prüfen wollte. „Die Nummer zwei im Wettbewerb kommt aus Dresden“, erklärt Jumbo. „Die Betreiber von ,Curry & Co‘ gehen das Thema Currywurst in einer modernen, innovativen Form an. Das hat mich sehr angesprochen.“ Auf Nummer drei setzte Jumbo den ,Katastrophen-Imbiss‘ im fränkischen Hof. „Ich bin kein Freund der roten Wurst“, meint der Fastfood-Experte, „aber trotzdem zolle ich 21 Jahren Berufserfahrung meinen vollen Respekt.“
Sieger Carsten „Curry Heinz“ Richter kann es noch gar nicht glauben. „Ich war an dem Tag so nervös, dass ich dachte, heute geht alles schief.“ Dass die Nummer eins des golocal Wettbewerbs am Ende aus dem Ruhrgebiet kommen würde, war dann aber – trotz aller Bescheidenheit – für ihn klar. „Die beste Currywurst gibt es nun mal bei uns im Pott“, sagt er. Jetzt bereitet er die große Siegerparty mit Gratis-Currywurst, Pommes und Getränk vor. Teilnehmen können alle, die ihn bei golocal bewertet haben. Einfach die eigene Bewertung ausdrucken und mitbringen oder das Teilnahmekärtchen vorzeigen, das während des Wettbewerbs bei Curry Heinz auslag.
Die Aktion wurde unterstützt von suchen.de und dem Bundesverband Schnellgastronomie und Imbissbetriebe e.V., Köln, (BVI).
Samstag, 9. Oktober 2010
Döppekoche - Rheinischer Kartoffelkuchen
Drei absolute Leibgerichte hatte ich in meiner Kindheit: warmer Apfelstrudel, Nudeln mit Hasché und "Fleppes". So sagt man am Mittelrhein zum Döppekoche, also einem Kuchen aus geriebenen Kartoffeln. Ich habe mir immer die Zunge dran verbrannt, weil der so extrem heiß auf den Tisch kam. Und die leckere braune Kruste habe ich mir immer bis zum Schluss verwahrt. Und jetzt erzähle ich euch, wie man den macht.
Zutaten:
1,5 kg Kartoffeln
1 große Zwiebel
2 Eier
2 Esslöffel Mehl
durchwachsener Speck
ggf. 150 gr. Fleischwurst vom Ring oder 2 Mettwürstchen
Salz
1 Esslöffel Margerine
Die Kartoffeln schälen und von Hand in eine Schüssel reiben, ebenfalls die Zwiebel. Eier und Mehl einrühren, salzen. Wers mag, kann noch Fleischwurststücke oder Mettwürstchenstücke in den Teig geben. Einen Topf - am besten einen gusseisernen - mit der Margerine einfetten und den Boden mit dünnen Scheiben des Specks auslegen. Die Kartoffelmasse reingeben. Ein paar Speckscheiben oben drauf geben. Backofen auf 225 Grad Umluft einstellen und den Kartoffelkuchen mindestens eine Stunde dunkelbraun backen.
Dazu schmeckt Apfelkompott und kräftiges Landbrot mit Butter.
Montag, 27. September 2010
Hirsch-Ragout mit Pilzen und Preiselbeer-Birne
Mit Preiselbeer-Birne - ein bisschen old fashioned - aber egal. Passt einfach genial! |
Zutaten:
1 Pfund Hirschfleisch aus der Keule
1 Gemüsezwiebel
1 Knoblauchzehe
250 Gramm Steinpilze oder Pfifferlinge
500 ml Fleischbrühe
1 Esslöffel Tomatenmark
Butterschmalz
kalte Butter
Pfeffer, Salz
Gutes Hirschfleisch gibts inzwischen sogar bei Aldi. Zwar tiefgefroren, aber in sehr guter Qualität. Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden und in Butterschmalz von allen Seiten braun anbraten. Ich nehme dazu meinen neuen gusseisernen Topf. Damit funktioniert das Anbraten einfach fantastisch. Gemüsezwiebel grob würfeln und zum Fleisch geben. Ebenfalls die in Scheibchen geschnittene Knoblauchzehe. Brühe angießen und Tomatenmark einrühren. Deckel drauf und bei kleiner Hitze eine Stunde simmern lassen. Pilze mit dem Pinsel reinigen, in Stücke schneiden und nochmal 10 Minuten mitköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss mit kalten Butterstücken die Soße binden. Ich mag dazu frische Spätzle. Aber natürlich gehen auch Salzkartoffeln oder Semmelknödel.
Mittwoch, 22. September 2010
Rote Bete Carpaccio - Gastbeitrag von Sonja B.
Sonja steht eigentlich gar nicht auf Rote Bete. "Aber das Rote Bete Carpaccio mit Jakobsmuscheln ist eine leichte, schmackhafte Vorspeise. Und das ist die einzige Form, in der ich Rote Bete mag." Hier ihr Rezept:
Man benötigt:
- gekochte Rote Bete (Tipp: Im Bioladen gibts gute bereits gekochte ohne Konservierungsstoffbeimischung - für denjenigen, der sie nicht selbst kochen möchten)
- pro Portion 2 Jakobsmuscheln
- Limette oder Zitrone
- Salz und Pfeffer
- Balsamico Essig
- Feigensenf
- Olivenöl
- Prise Zucker
- Parmesan
- Rucola
- Pinienkerne
Alles beginnt mit dem Erzeugen von hauchdünnen, fast durchsehbaren Rote Bete-Scheiben mit Hilfe eines Hobels. Pro Portion werden zwischen 8 - 10 Scheiben benötigt. Diese werden von außen nach innen kreisförmig auf einem großen Teller angerichtet. Anschließend sofort gesalzen und gepfeffert.
Als nächstes drapiert man in die Mitte einen Berg von Rucolablättern - ein Häufchen sozusagen. Bitte die Stielenden abschneiden.
Für die Marinade/Soße bitte etwas Balsamico Essig, Olivenöl, einen TL Feigensenf, eine Prise Zucker und nochmal Salz und Pfeffer vermengen und kräftig schütteln. Auf jedes Rote Bette-Scheiblein und auch über den Rucolaberg großzügig Marinade verteilen.
Mit dem gleichen Hobel kann man auch vom Parmesan dünne Scheiben abschaben. Bitte guten, alten Parmesan verwenden, denn der Parmesan ist einer der Hauptakteure auf dem Teller! Den Käse quer über den Teller streuen, ebenso einige Pinienkerne.
Eh voilá! Diese Vorspeise habe ich schon seeeehr vielen Personen serviert und sie war immer ein Volltreffer! Ich persönlich verabscheue ja Rote Beete, aber dieses Gericht ist lecker, lecker, lecker!
Viel Spaß beim Ausprobieren und nachkochen!
© Sonja B.
Freitag, 17. September 2010
Currywurst
In der Bewertungscommunity golocal ist ja jetzt der bundesweite Currywurst-Test mit ProSieben XXL-Tester Jumbo Schreiner sehr erfolgreich gestartet. Jeden Tag rede ich über Currywurst. Und jeden Tag hab ich Hunger drauf. Aber jetzt sollen Taten folgen. Currywurst ist ja Fastfood. Entsprechend schnell geht auch die Zubereitung. Was brauchen wir dazu?
Pro Person 1 Kalbsbratwurst
eine halbe Tasse Heinz Ketchup
2 Esslöffel Paprikapulver süß
je nach Geschmack Chilipulver
rotes Currypulver
Bratwürstchen mit einem scharfen Messer mehrmals anritzen, damit sie nicht platzen und auf dem Grill rundherum braun braten. Den Ketchup in einen kleinen Topf geben, mit einer Tasse Wasser etwas dünnflüssiger machen. Mit Paprika und Chilipulver abschmecken. Fertige Würstchen in mundgerechte Stücke schneiden, Ketchup drüber geben und mit rotem Currypulver bestreuen.
Ich kenne niemanden, dem das nicht schmeckt!
Mittwoch, 8. September 2010
Deutschland sucht die Super-Wurst
Wo gibt es Deutschlands beste Currywurst? Die lokale Bewertungs-Community golocal, Partner von Das Örtliche, will es genau wissen und startet die bundesweite Aktion „Deutschland sucht die Super-Wurst“. Jeder Currywurst-Fan kann ab heute bis zum 8. Oktober auf www.golocal.de seinen Lieblings-Imbiss bewerten und am Ende mit etwas Glück bei der Sieger-Party mitfeiern. Kompetent begleitet wird der Wettbewerb von ProSieben XXL-Tester Jumbo Schreiner. Die Lifestyle Redaktion bei t-online.de, die lokale Suchmaschine suchen.de sowie der Bundesverband Schnellgastronomie und Imbissbetriebe e.V., Köln, (BVI) unterstützen die Aktion.
Und so funktioniert’s: Einfach auf www.golocal.de gehen, im Suchfeld links den Namen und rechts die Adresse des Lieblings-Imbiss‘ eingeben. Dann eine Bewertung schreiben. Die drei Imbiss-Betreiber, die am Ende die meisten und besten Bewertungen haben, bekommen Besuch von Jumbo Schreiner. Der XXL-Tester überzeugt sich persönlich vor Ort von der Qualität der Currywurst und wählt den Sieger aus. Marketing-Manager Gerhard Gottwald: „Wir sind sehr gespannt: Wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Currywurst-Hochburgen Berlin und Ruhrgebiet geben? Oder kommt Deutschlands beste Currywurst vielleicht aus einer ganz anderen Region?“
Der Clou bei der Sache: Für seine Bewerter gibt der Sieger eine Gratis-Currywurst mit Pommes und einem Getränk aus, solange der Vorrat reicht. Dafür müssen hungrige Currywurst-Bewerter lediglich einen Ausdruck der Bewertung für den Gewinner-Imbiss oder das Teilnahmekärtchen mitbringen, das in vielen Imbissbuden in Deutschland ausliegt.
Weitere Infos gibts bei golocal.de
Kontakt: Bei mir!! .. : )
Samstag, 4. September 2010
Käsekuchen
Käsekuchen gehörte bei meiner Mutter zum Standard-Repertoir. Wann immer mir der Geruch von geriebener Zitronenschale in die Nase steigt, muss ich an meine Mutter denken, wie sie in der Küche steht und Käsekuchen vorbereitet. Seit Kindheitstagen gehört Käsekuchen zu meinen Lieblingskuchen. Das gilt aber auch für meine Kinder. Besonders Sohn Nicolas steht sehr drauf. Und weil der jetzt eine Woche auf Klassenfahrt war, unterwegs mit dem Segelboot auf dem Ijsselmeer, gibt’s heute Käsekuchen.
Zutaten für den Mürbeteig:
250 Gramm Mehl
150 Gramm Zucker
70 Gramm kalte Butter
1 Ei
1 Prise Salz
Zutaten für die „Käse-Füllung“:
1 kg Schichtkäse
5 Eier
100 Gramm Zucker
1 Päckchen Vanillepuddingpulver
400 Gramm Milch
2 Esslöffel Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
1 gestrichenen Teelöffel geriebene Zitronenschale
Zuerst gebe ich den Schichtkäse in ein Haarsieb und lasse Flüssigkeit abtropfen. Dann bereite ich den Mürbeteig zu. Mehl, Zucker, eine Prise Salz und das Ei in eine Rührschüssel geben. Die Butter kommt in Flocken oben drauf. Daraus mit dem Mixer einen Teig rühren. Das dauert ein bisschen, bis sich die Butter verteilt. Also ein bisschen Geduld dabei. Den Teig zu einer Kugel formen und im Kühlschrank quellen lassen.
Als nächstes mache ich Vanillepudding, aber nur mit 400 ml Milch, weil der etwas fester sein soll. Puddingpulver mit zwei Esslöffeln Zucker vermischen, sechs Esslöffel von der Milch dazugeben und glatt rühren. Den Rest der Milch im Topf erhitzen, vom Herd nehmen und die Puddingmischung einrühren. Das muss jetzt kalt werden.
Die fünf Eier trennen. Die Eigelbe kommen in die Rührschüssel, das Eiweiß in eine zweite schmale Rührschüssel. Hier eine Prise Salz zugeben und zu einem festen Eischnee schlagen. Zu den Eigelben kommen 100 Gramm Zucker und das Päckchen Vanillezucker. Mit dem Mixer so lange rühren, bis die Ei-Zucker-Masse hell wird und an Volumen zunimmt. Jetzt kommt der abgetropfte Schichtkäse, der erkaltete Vanillepudding und die geriebene Zitronenschale dazu. Mit dem Mixer eine glatte Masse daraus rühren. Ein Drittel des Eischnees auch mit reinrühren. Die anderen zwei Drittel werden mit dem Schneebesen vorsichtig untergehoben.
Jetzt kommt der Kuchen in die Form. Eine Springform einfetten. Die Hälfte des Mürbeteigs reichlich einmehlen und auf der Arbeitsplatte flach ausrollen in eine kreisrunde Form. Das wird der Boden, den ich in die Springform lege. Aus den beiden weiteren Viertel des Mürbeteigs jeweils eine „Wurst“ rollen und daraus in der Springform den Rand formen. Jetzt mit der Käsemasse auffüllen. Backofen auf 200 Grad einstellen (nicht vorheizen!!) und den Kuchen in 45 Minuten ausbacken. Danach im Backofen bei offener Tür abkühlen lassen. Fertig .. : )
Übrigens gibt diese Art Käsekuchen auch in meiner Münchner Lieblingsbäckerei. Bei Platzers ist der Kuchen nur nochmal 3 Zentimeter höher. Ein Stück reicht um pappsatt zu werden .. : ))
Sonntag, 29. August 2010
Ayurveda, Gastbeitrag von Volker Mehl
Vor kurzem habe ich einen netten Abend in der Kochschule von Volker Mehl verbracht. In einem Gastbeitrag zu meinem Blog erklärt er in kompakter Form, worum es beim Ayurveda und der entsprechenden Kochphilosophie geht. Ich darf an der Stelle meinen ganz herzlichen Dank aussprechen!! Einige ayurvedisch/indische Kochrezepte folgen demnächst .. : )
Ayurveda, das 6000 Jahre alte Wissen vom Leben lehrt, dass jeder Mensch die Kraft hat, sich selbst zu heilen. So bietet es jedem die Freiheit und Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit zu leisten. Basis für das Verständnis von Ayurveda ist die Lehre der 5 Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther. Alles, was auf dieser Welt existiert, besteht aus diesen Elementen. In vielen Redewendungen spiegelt sich dies übrigens wieder. Wer kennt nicht Aussprüche wie: „ Was ein Luftikus, Der hat ein feuriges Temperament oder Jemand hat nah am Wasser gebaut“.
Im Ayurveda sind eine gesunde Ernährung und ein geregelter, gesundheitsdienlicher Tagesablauf grundlegende Voraussetzungen zur Erhaltung der Gesundheit. Der wichtigste Punkt ist hierbei, dass die Ernährung konstitutionsgerecht erfolgen soll. Der westliche Ansatz von grundsätzlich gesunden und ungesunden Nahrungsmitteln, nach dem Motto „Salat und Müsli für alle“, findet im Ayurveda keine Anwendung. Hier betrachtet man immer die Einzelperson, und gesund ist im Ayurveda, was zur Konstitution passt und verdaut werden kann.
Neben einer Einteilung in sechs verschiedene Geschmacksrichtungen, beschreibt man die energetische Wirkung im Magen und den Geschmack nach der Verdauung. Durch diese einmalige Einteilung bietet die Ernährung hervorragende Möglichkeiten, um gezielt ein Ungleichgewicht im Organismus und der Psyche auszubalancieren.
© Volker Mehl
Freitag, 27. August 2010
Ayurvedisch Kochen mit Volker Mehl
Ayurvedisch kochen. Das klingt für mich sehr esotherisch und ein bisschen weit weg von den Realitäten des deutschen Küchenalltags entfernt. Von alleine wäre ich daher nicht auf die Idee gekommen, den Kochkurs von Volker Mehl für 79 Euro zu besuchen. Aber der freundlichen Einladung meiner Freundin Marie Theres bin ich dann gerne gefolgt und habe mich drauf eingelassen.
Ingesamt waren wir zu zehnt. Zunächst gabs eine vorbereitete Vorspeise, die uns die Philosopie des Ayurveda exemplarisch veranschaulichen sollte: Datteln mit Frischkäsefüllung, Ruccola und Beeren. Da waren tatsächlich sechs verschiedene Geschmacksempfindungen enthalten: süß, sauer, scharf, bitter, salzig und das sechste habe ich schon wieder vergessen. Wie sich der Mensch mit ayurvedischer Küche glücklich kocht, erklärte uns Volker Mehl dann in einem kleinen Vortrag. So richtig überzeugt hat mich das nicht, weil es nicht reicht, ab und zu mal indisch zu würzen. Da geht’s schon um eine grundsätzliche Umstellung der Koch- und Essgewohnheiten. Zu denen bin ich nicht bereit.
Im Kurs gings dann weiter mit dem praktischen Teil. Wir haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine bereitete überbackene Wirsingblätter mit Tomaten-Rosinen-Sauce zu. Die andere – in der ich dann war – Pakoras mit Basilikum-Apfel-Chutney – ayurvedische Reiberdatschi quasi. Und da mir meine Gruppe großzügig das Würzen überlassen hat, wurden die für meinen Geschmack sogar richtig lecker. Die ayurvedischen Krautwickel schmeckten – um es diplomatisch zu formulieren – „interessant“! Zum Nachtisch begab sich Ayurveda Koch Volker Mehl selbst an den Herd und zauberte der Runde „würzigen Chai mit zarten Kokosnudeln und Chili Früchten“.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass mir der Kurs den Impuls für eine neue Wendung im Leben gegeben hat. Ich koche jetzt schon glükclich! Für mich ist beispielsweise der Gang über den Viktualienmarkt ein sinnliches Erlebnis. Weil da gibts sooo viele leckere Sachen mit einer tollen Qualität. Das ist für mich nämlich das wesentlichste Kriterium für Glücksmomente beim Kochen: wenns schmeckt, weil die Qualität der Zutaten stimmt.
Dazu sagt Volker Mehl: "Das ist auch Ayurveda, wenn man dem Respekt entgegen bringt, was man zu sich nimmt!"
Aber es war ein echt lustiger Abend!!
Mittwoch, 25. August 2010
Gerhards Pilze-ABC
Ich bin ja ein ausgesprochener Pilze-Fan. Schwammerl sagen die Bayern –übrigens auch zu Lamellenpilzen, die gar keinen Schwamm haben. Ich sammele sie selbst und habe dafür meine speziellen Stellen.
Und immer wieder muss ich diskutieren mit Skeptikern, die in der Regel aber einfach nur keine Ahnung haben und fabulösen Ammenmärchen aufsitzen. Dazu gehört, dass jeder essbaren Sorte ein giftiger Pilz zum Verwechseln ähnlich sieht und damit das Pilzesammeln zu einem tödlichen Risiko macht. Das ist einfach Quatsch! Und wirklich tödlich sind nur ganz wenige Sorten. Zum Beispiel die berühmten Knollenblätterpilze. Der weiße Knollenblätterpilz sieht im jungen Stadium, als wenn er rund und geschlossen aus dem Boden kommt, wie ein Wiesenchampignon aus. Der Champignon hat aber rosa Lamellen, der Knollenblätterpilz weiße. Das kann ja nicht so schwer sein, darauf zu achten. Neben den Lamellenpilzen wie Wiesenchampignon, Parasolpilz oder Riesenschirmpilz oder Pfifferling gehören aber auch alle Schwammpilze zu meinem „Beuteschema“.
Es gibt überhaupt keinen Schwammpilz, der so giftig ist, dass man daran stirbt. Nichtmal der Satansröhrling, der auch wirklich sehr gefährlich aussieht. Der macht nur heftige Bauchschmerzen. Sehr gefährlich sieht auch einer meiner Lieblingspilze aus. Und er heißt auch sehr gefährlich: flockenstieliger Hexenröhrling … huhuhuuuu …! Schmeckt aber noch besser als mein zweiter Lieblingspilz – der Steinpilz. Der sieht eigentlich unverwechselbar aus. Allenfalls der Gallenröhrling sieht ihm etwas ähnlich, schmeckt aber ziemlich bitter und ist deshalb ungenießbar.
So! Hab ich euch jetzt alle verwirrt? Gut so! Dann geht auch keiner zu meinem speziellen Stellen!!!!
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