Sonntag, 16. Mai 2010
Königsberger Klopse
“Klopse”, das ist ein Wort, da kriegt der mit Knödeln aufgewachsene Oberbayer Pickel, glaub ich. Und Königsberg, das war doch in Ostpreussen. Spätestens hier hört jegliche Toleranz auf. Essen, was aus DER Gegend kommt und auch noch so "damisch" heißt, wird „ned amoi ignoriert“, um Gerhard Polt zu zitieren. Wenn ich hier also einem überwiegend süddeutschen Publikum eins meiner Leibgerichte aus dem ehemaligen Ostdeutschland vorstelle, ist das ein hoffnungsloses Unterfangen? Ich glaub nicht. Liebe Bayern, versucht es einfach mal. Es ist ein Essen zum Reinknien!
Zutaten für die 4 Personen:
500 gr. Hackfleisch – idealer weise gemischt aus Kalb, Rind und Schwein
4 Scheiben Toastbrot
etwas heiße Milch
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Eier
1 Lorbeerblatt
1 Nelke
1 Esslöffel Senfkörner
einige Pfefferkörner
1 Glas Kapern
50 gr. Margerine
2 Esslöffel Mehl
1 Becher Schmand
1 Teelöffel Senf
1 Zitrone
Salz, Pfeffer
Von den vier Scheiben Toastbrot den braunen Rand abschneiden, die Scheiben würfeln und mit etwas heißer Milch einweichen. Eine Zwiebel würfeln und in etwas Margerine glasig dünsten. Hackfleisch in eine Schüssel geben, Eier, Zwiebel, eingeweichtes Brot dazugeben, salzen und pfeffern. Daraus einen homogenen Fleischteig kneten. Einen Topf mit 1 Liter Salzwasser aufstellen und zum Sieden bringen. Die zweite Zwiebel grob Würfeln und zusammen mit dem Lorbeerblatt und den Gewürzkörnern ins Wasser geben. Mit angefeuchteten Händen aus der Fleischmasse Klopse mit etwa 4 cm Durchmesser formen und ins siedende Wasser gleiten lassen. 20 Minuten ziehen lassen, rausnehmen und warm stellen. Die Brühe durch ein Sieb gießen und auffangen. In dem Topf den Rest der Margerine zum Schmelzen bringen, das Mehl drüber streuen und 2 Minuten schwitzen lassen. Jetzt nach und nach die Brühe angieße, bis eine sämige Sauce entsteht. Senf und Schmand einrühren. Mit etwas Zitronensaft abschmecken. Nicht zuviel nehmen, sonst gerinnt die Sauce. Zum Schluss kommen die abgetropften Kapern dazu. Fleischklopse nochmal kurz in die Sauce zum Durchziehen geben.
Bei mir gibt’s dazu selbstgemachtes Kartoffelpürree und grünen Salat. Und ich kenne kaum ein Gericht, zu dem ein frisch gezapftes Pils besser passt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen