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Montag, 10. Februar 2014

Jägerschnitzel

Lecker und macht pappsatt: Jägerschnitzel!
Vor vielen vielen vielen Jahren war ich mal nebenberuflich Referent bei der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mein Hauptauftraggeber war das FES-Büro in Potsdam, das mich kurz nach der Wende engagierte für wissbegierige Neubundesbürger, die das Handwerk der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit lernen wollten. So verschlug es mich des Öfteren in die Brandenburger Provinz - einmal in die Uckermark nach Templin. Da standen mehrere sechseckige Betontürme des ehemaligen Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes, die zu riesigen Hotel- und Gastronomiebetrieben für Urlaubsgäste umfunktioniert worden waren. Freitagsnachmittags war Anreise, sonntagsmittags Abreise, in der Zwischenzeit ein reichhaltiges Lernprogramm, das auch bis in die späteren Abendstunden ging. Es war meine erste Berührung mit dem "Osten". Und für viele Teilnehmer war ich die erste Berührung mit dem "Westen". Schon bemerkenswert, was sich da alles abgespielt hat.

Warum erzähle ich das? Freitagsabends gab es im Hotelrestaurant Schweinemedaillions mit geschmorten Champignons. Und samstagsmittags gab es Jägerschnitzel - also in dem Fall Schnitzel natur mit Champignons in Rahmsauce. Meine Bemerkung dazu: "Schon wieder Jägerschnitzel?" .. womit ich erstaunte Blicke erntete. "Wieso Jägerschnitzel? Det ist doch keen Jäjerschnitzel!" ... "Ja was denn sonst?! Schnitzel mit Champignons ist doch Jägerschnitzel!" ... "Nee, een Jäjerschnitzel is ne jebratene Scheibe Jachtwurst!" Fand ich sehr lustig! :-)

Gestern habe ich jedenfalls das gemacht, was man hierzulande unter Jägerschnitzel versteht.

Zutaten:
4 Schweineschnitzel aus der Oberschale, je 180 gr.

2 Eier
3 EL Mehl
2 Tassen Paniermehl (am besten eigene Herstellung)
250 gr. braune Champignons 
1 kleine Zwiebel
3 EL Saure Sahne
1 Tasse Wasser
Salz, Pfeffer
Butterschmalz


Schnitzel trocken tupfen und schön flach klopfen, salzen und pfeffern. Eier und 1 EL Saure Sahne kleppern. Schnitzel zuerst in Mehl wenden, dann durch die gequirrlten Eier ziehen und im Paniermehl wenden. Genügend Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Schnitzel paarweise goldbraun ausbacken und warm stellen. In der Zeit die Champignons putzen und in Scheiben schneiden, die Zwiebel in Ringe. Beides in derselben Pfanne anschmoren. Mit Mehl bestäuben und die Tasse Wasser angießen. Restliche Saure Sahne unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei mir gabs dazu Bratkartoffeln.

4 Kommentare:

  1. Es kommt immer drauf an was dem Jaeger gerade vor die Flinte gelaufen ist, das kommt dann ins Schnitzle? Also so wie oben beschrieben kenne und liebe auch ich das Jägerschnitzel.

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  2. Ich habe inzwischen gelernt, dass vielen Menschen die Panade in der Kombination ein echtes Greuel ist. Ich kenne es so aus dem Rheinland, was es das in der Form in fast jeder gutbürgerlichen Gaststätte gibt.

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    1. Stimmt, auch da wo ich herkomme (Schwabenland) gibt e seine deutlich Unterscheidung aus Paniertem Schnitzel (Wiener) und dem Natur Schnitzel mit Soße (Jaeger, Zigeuner, etc…). Aber wenn man mal logisch an die Sache rangeht macht man eine Panade doch nur deshalb um das Schnitzel „einzuschließen“ so dass das Schnitzel innen drin schön saftig bleibt. Und dann kann man das auch gerne mit einer Jaeger Soße servieren. Also ich habe da nichts dagegen und habe das Schnitzel auch schon so (außerhalb des Schwabenlandes) gegessen und genossen.

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  3. Jägerschnitzel kommt von "Jagdwurst", ist rund und paniert. So kenne ich es aus dem Osten.
    ;-)

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